WWZ-Projekte: Gespräch mit brasilianischen Abgeordneten

Das neugewählte Abgeordnetenhaus des bevölkerungsreichsten Landes ‎Lateinamerikas nimmt am 1. Januar 2015 seine Arbeit auf. Auf der Agenda für die neue Legislaturperiode stehen viele Themen: Umweltschutz, ‎Erneuerbare Energien und Abfallbehandlung gehören zu den größten Herausforderungen für das Land und seine Parlamentarier. Insbesondere bei der Umsetzung des nationalen Abfallentsorgungsplans ist dringender Handlungsbedarf. Viele Kommunen fordern dabei mehr Unterstützung – auch von den gewählten Abgeordneten. Diese möchten ihre politischen Entscheidungen mit höchstmöglicher Sachkenntnis treffen und suchen deshalb im In- und Ausland nach neuen Lösungsansätzen für die drängenden Umweltprobleme.

Vor diesem Hintergrund weilte eine Gruppe von Mitgliedern des brasilianischen Abgeordnetenhauses im Dezember 2014 zu einer mehrtägigen Informationsreise in Deutschland. Am 4. Dezember hatte das WWZ-BD Gelegenheit, den Parlamentariern seine Projekte deutsch-brasilianischer Zusammenarbeit im Umweltsektor vorzustellen. Dazu gehört unter anderem das Abfallwirtschaftskonzept für das Itajaí-Tal im Bundesstaat Santa Catarina. In dieser Region mit einem hohen Abfallaufkommen leben rund 670.000 Menschen. Großes Interesse zeigten die Abgeordneten auch für die kürzlich in Pomerode (Santa Catarina) in Betrieb genommene Biogasanlage. Hier wird auf der Basis von Schweinegülle Biogas produziert, das als Kraftstoff und zum Heizen genutzt werden kann. Beim Bau der Anlage wurde deutsche Umwelttechnologie „tropikalisiert“ – also auf an die konkreten Bedingungen in Südbrasilien angepasst. Bauherr der Anlage ist das brasilianisch-deutsche Joint Venture Eco Conceitos group. Das Gespräch mit den Abgeordneten fand in der Botschaft Brasiliens in Berlin statt.

Bei einem Besuch der Berliner Wasserbetriebe erhielten die Abgeordneten aus Brasília aus erster Hand Informationen über das ökologische, ökonomische und sozial nachhaltige Management des Wasserkreislaufs für die 3,5 Millionen Einwohner der Stadt. Im Verlaufe ihrer Reise trafen die brasilianischen Parlamentarier auch mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages zusammen. Zur Delegation gehörten die Abgeordneten Rosane Ferreira und Eurico Junior (beide Partido Verde) sowie Magda Mofatto von der Partido da República.